Kavitation im Detail – Das Herzstück der Ultraschallreinigung
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Kavitation ist der Schlüssel zur Ultraschallreinigung. Erfahren Sie, wie sie entsteht, warum sie so wirkungsvoll ist und in welchen Anwendungen sie ihre ganze Stärke entfaltet.
Was ist Kavitation?
Kavitation bezeichnet die Bildung winziger Dampf- oder Gasblasen in einer Flüssigkeit, wenn diese durch Schallwellen mit hoher Frequenz angeregt wird. Diese Blasen entstehen bevorzugt an kleinen Unregelmäßigkeiten oder Schmutzpartikeln auf Oberflächen – den sogenannten Kavitationskeimen.
Wie Kavitation reinigt
Wenn Kavitationsblasen unter Druck kollabieren, setzen sie kurzfristig enorme Energie frei. Diese punktuelle Kraft löst Verschmutzungen direkt an ihrer Haftstelle ab – ein Effekt, der oft als „Mikro-Schrubben“ oder „elektronisches Bürsten“ bezeichnet wird. Anders als bei mechanischem Schrubben erfolgt die Reinigung gleichmäßig und materialschonend.
Vorteile der Kavitation
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Gründlichkeit: Selbst kleinste Spalten, Sacklöcher oder feine Strukturen werden erreicht.
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Schonung: Kurzzeitige Anwendung lässt empfindliche Oberflächen unversehrt.
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Effizienz: Gleichmäßige Reinigung ohne aufwendige Demontage von Baugruppen.
Praxisbeispiele
Kavitation kommt in vielen Bereichen erfolgreich zum Einsatz:
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Industrie: Reinigung von Getrieben, Einspritzdüsen und elektrostatischen Filterzellen
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Medizin: Säuberung feiner chirurgischer Instrumente, Endoskopteile oder Mikroinstrumente
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Elektronik: Reinigung von Leiterplatten und sensiblen Bauteilen
Der Folientest
Die Intensität der Kavitation lässt sich einfach nachweisen:
Eine dünne Aluminiumfolie (0,01–0,02 mm) wird in das beschallte Wasser gehalten. Innerhalb weniger Sekunden entstehen feine Perforationen, die das Ausmaß und die Verteilung des Kavitationsfeldes sichtbar machen.
💡 Fazit:
Kavitation ist das unsichtbare Kraftwerk der Ultraschallreinigung – stark genug, um hartnäckige Verschmutzungen zu lösen, und zugleich sanft genug, um empfindliche Oberflächen zu schützen.